Chronik

Ein historischer Blick auf das heutige Gemeindegebiet

400 vor Christi

In den Gailtaler Alpen wurde früher viel Bergbau betrieben. Die in Oberitalien ansässigen Veneter, ein illyrischer Volksstamm, kamen bereits im 4. Jahrhundert vor Christi auf Erzsuche ins Gailtal. Zink und Kupfer wurden gewonnen. Im 2. Jahrhundert vor Christi bauten aus Frankreich eingewanderte Kelten auch Eisen und Gold ab.
 

15 vor Christi

besetzten die Römer das Norische Reich. Teurnia bei Spittal an der Drau war das Verwaltungszentrum. In Mauthen (Loncium) wurde eine Zollstation eingerichtet. Die römische Inschrift am Gangl-Stöckl in Reisach (westliches Ortsende) weist darauf hin. Auch von den Römern wurde der Bergbau weiter betrieben (Reste von Schmelzöfen deuten darauf hin, dass auch im Sausenggebiet Reisacher Alm, Erz abgebaut wurde). Die einst zwischen Reisach und Gundersheim gelegene Stadt Troi Risa wurde durch Metallhandel bedeutend. Das jetzt noch stehende "Troi-Stöckl" soll an die der Sage nach durch einen Bergsturz des Reißkofels (ca. 470 nach Christi) verschüttete Stadt erinnern. Vom Absturz des Reißkofels sowie über das Gebiet um den Reißkofel gibt es viele Geschichten und Sagen.
 

Um 600 nach Christi

kamen Slawen und Awaren in unser Land und siedelten neben der spärlichen heimischen Bevölkerung. Slawische Orts- und Flurnamen erinnern noch daran, z. B.: Reisach - Rischa = Fallbach; Stranig - Stranié = Seitendorf; Griminitzen - Grmnica = Donnerbach; Döbernitzen - Debrevenitze = Bach der tiefen Schlucht.
 

12. und 13. Jahrhundert

beherrschten die Görzer Grafen das Gailtal. Der mittlere und obere Teil unserer Gemeinde gehörte zum Amt Goldenstein (Ruine auf dem Goldberg bei Dellach), Waidegg war selbst Amt. "Von Waidegg" nannte sich ein Edelgeschlecht, und zwar die Brüder Konrad, Bernhard und Heinrich von Waydeck. Ihnen gehörten die Burgen Waidegg, Halischegg und Burgegg, die bei kriegerischen Auseinandersetzungen 1458 zerstört wurden. Der Rest wurde 1478 von den Türken verbrannt. Dass das Gailtal öfters von durchziehenden feindlichen Truppen bedroht war, bekunden auch die beiden zum Teil noch erkennbaren Wallanlagen auf dem "Komitz" zwischen Kirchbach und Treßdorf und auf dem "Schlossbühel" auf dem Streitberg, südöstlich von Goderschach. 1525 kam Oberkärnten und somit auch das Gailtal zur Grafschaft Ortenburg und wurde bis 1848 von den Fürsten von Porcia als Inhaber dieser Grafschaft verwaltet. 1809 bis 1814 war das Gailtal vorübergehend unter französischer Herrschaft. Im Jahre 1850 entstanden die ersten Ortsgemeinden (provisorisches Gemeindegesetz vom 17. März 1849). Grundlage bildeten die als selbstständiges Ganzes vermessenen benachbarte Katastralgemeinden die sich zu einer Ortsgemeinde zusammenschlossen, wie
z. B. Reisach und Grafendorf.
 

Im ersten Weltkrieg (1914-1918)

verlief über den Karnischen Bergkamm die Front gegen Italien. Zahlreiche heute noch sichtbare Schützengräben erinnern daran. Östlich des Findenigkofels, beim Waidegger Törl steht ein Denkmal. Die gefallenen Krieger wurden in Heldenfriedhöfen beigesetzt. Auch in Griminitzen ist ein solcher Heldenfriedhof noch erhalten. Auch Kriegerdenkmäler wurden zu Ehren der gefallenen Soldaten errichtet (Reisach, Waidegg, Kirchbach).
 

1973

erfolgte die Gemeindezusammenlegung. Die ehemaligen Gemeinden Kirchbach und Reisach und die Katastralgemeinde Waidegg wurden zur heutigen Großgemeinde Kirchbach vereinigt. Waidegg war bis 1963 selbständige Gemeinde und gehörte von 1964 bis 1972 zur Gemeinde Rattendorf. 
Mit Beschluss des Kärntner Landtages wurde die Gemeinde Kirchbach mit 01.04.1997 zur Marktgemeinde erhoben. 

Um das kulturelle Geschehen und um die Erhaltung des bodenständigen Brauchtums bemühen sich die verschiedenen Gruppen und Vereine der Gemeinde:
Gemischter Chor Grafendorf, Männergesangsverein Gundersheim-Griminitzen, Männergesangsverein Kirchbach, Reißkofelquintett, Gemischter Chor Kirchbach;
Trachtenkapelle „Reißkofel“ Reisach, Trachtenkapelle „Alpenrose“ Waidegg;
Laienspielgruppe Treßdorf, Theatergruppe Reisach, Obergailtaler Trachtengruppe;
Kameradschaften der freiwilligen Feuerwehren, Burschenschaften, Sportvereine, Kameradschaftsbund und Dorfgemeinschaften.